Strawinsky † 06.06.2018

Strawinsky ist auch nicht mehr im Katzenparadies… seine Zeit war gekommen und ich musste ihn gehen  lassen. Gekämpft seit Anfang des Jahres und doch verloren.
Strawinsky… war ein berühmter Komponist, Dirigent… und ein einmaliger Kater aus der Tötungsstation  in Russland. Klein, Mager .. so habe ich ihn auf den Fotos von der Tötungsstation gesehen… und mein  Gedanke war…auch er muss ins Katzenparadies.
Ich kann mich noch sehr gut an den ersten Tag von ihm im Katzenparadies erinnern.
Das Quarantäne zimmer war das große Gäste-Badezimmer. Als ich die Tür auf machte, ging er  schnurstracks und mit einer Seelenruhe raus, schaute sich die anderen Katzen an…und ging weiter…  Kleiner Strawanzer…Kleiner Herumtreiber!!
Er war ein Herzensbrecher… schmusen, fressen, schmusen, putzen, schmusen, schlafen… und nebenher  mit wandern gehen.
Den Winter liebte er… klar.. er ist ja auch ein echter russischer Kater… und er liebte den Bach. Dort war  er immer anzutreffen ! Aber er war da niemals allein… immer wieder schaute ein Pelzkollege vorbei…  oder eine Kuh!
Desto kälter die Temperaturen draußen waren… desto mehr wollte er raus. Sein Pelz war so dicht.. wie  von einem Eisbären. …und er war ein Charmeur ! Überall und bei fast jeder Person holte er sich seine  Streicheleinheiten.
Fast 6 Monaten haben wir diesen tödlichen Virus hinaus zögern können, aber dann
ging es in den letzten Tagen sehr,sehr schnell abwärts. Fressen wolltest du kaum etwas, wenn dann nur  etwas Frischfleisch. Das hast du auch dann jeden Tag von mir bekommen. Aber am Sonntag wolltest du  nichts mehr, deine Schleimhäute warenmehr weiß als hellrosa.
Montag morgen warst du der Erste (!) der rausgegangen ist… ein herrlicher Sommertag … und ich  konnte dich vom Küchenfenster aus beobachten. Du bist sehr langsam durch die hohe Wiese zum Bach  gegangen… dein Lieblingsplatz.
Den ganzen Tag habe ich zu dieser Stelle herüber geschaut… mal kam Bonsai dort heraus, dann mal der  Popow…und dann standen auch die Kühe dort.
Ein heftiges Gewitter und Regenschauer brachte fast alle Katzen ins Haus… nur Strawinsky nicht. Doch  dann… gegen 17 Uhr kam er langsam durch die Wiese nach Hause, pitsch-patsch nass… aber er war  daheim. Im Esszimmer hat er sich einfach fallen lassen… seine Kräfte waren am Ende.
Ich konnte seinen kalten Körper abtrocknen, putzen wollte er sich nicht ….dann lag er auf einem  Wärmekissen am Fenster. Fressen ?? Nein.. keinen Appetit, und Trinken? Auch nicht. Meine Gedanken  waren… ich muss ihn loslassen und gehen lassen. Das Loslassen ist so schwer, vor allem wenn man es  liebt und gerne hat.
Ich fühlte aber , dass er gehen möchte.
Nun ist er frei, ohne Sorgen und Ängsten… und er geht nicht allein … Pfote in Pfote mit Bobbel  zusammen… so sind die Beiden auf dem Weg zur Regenbogenbrücke. Strawinsky wird auf den Bobbel  aufpassen, damit ihm nichts passiert. Bestimmt treffen sie auf dem Weg viele andere Tiere die an diesem  Tag dort unterwegs sind.
Wenn morgen Abend, also am Donnerstag Abend… eine sternenklare Nacht ist… werden dort zwei neue  helle Sterne leuchten… dann weiß ich … ihr seid dort oben gut angekommen.
Morgen werden Beide zusammen beerdigt, dann weiß ich auch, dass ihre Seele gegangen ist.
Macht es gut ihr Beiden… und lasst es euch da oben gut gehen.

 

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