Bobbel…ein österreichischer Bauernhofkater aus Kuchl… nicht gewollt, nur auf dem Hof geduldet, Futter gab es nicht …außer Kuhmilch, … und ins Haus durfte er auch nicht.
Viele Revierkämpfe muss er wohl erlebt haben, sein Markenzeichen.. das gespaltene Ohr… und dann die hochgezogene Oberlippe, dadurch bekam er den Beinamen „Klitschko“. Seine riesigen Kulleraugen, die immer größer wurden, wenn er Angst hatte.
Aber diese Angst brauchte er im Dezember 2014 nicht mehr haben, den da zog er in Katzenparadies ein. Die Wintermonate verbrachte er nur an der Heizung und ging auch nicht nach draußen. Was muss dieser kleine, arme Kerl alles nur erlebt haben? Dann hat er anfangs jeden Teller leer gefressen,
aus Angst es gibt nichts mehr. Erst im Frühjahr… April-Mai … wagte er sich mal vor die Tür, aber niemals weit entfernt, aus Angst die Tür geht wieder zu.
Die anderen Katzen haben ihn immer in Ruhe gelassen, die wussten wohl, was geschehen war. Einen richtigen Freund hat er nie hier gefunden, aber er war mit allen befreundet.
Bobbelchen war auch eher eine wirklich normale Katze, fressen, putzen, schlafen, manchmal nach draußen gehen und keine Unarten!
Aber dann fing es an… ein normaler Ohrpolyp… der aus dem Ohr hinaus schaute. Das war nach der Kastration seine nächste OP. Es folgten noch drei weitere OP am Ohr, bis ich im Mai gesagt habe, dass ist seine letzte OP.
Aber es was kein Ohrpolyp, es war ein Fibrosarkom, dabei handelt es sich um einen bösartigen Tumor der immer wieder kommt.
Die letzten zwei Wochen hatte sich dann ein „Ei“ an seinem Ohr gebildet, und es tröpfelte in den letzten Tagen immer wieder Blut heraus. Der Tumor war jetzt so groß geworden, dass er aufzubrechen drohte. Bobbel war wohl jeden Tag draußen, aber er zog die Katzenhütten vor und beobachtete das ganze Geschehen. Bis zum Schluss war er aber immer bei der Frischfleischfütterung dabei gewesen. Aber trotzdem baute er ab und dazu kam noch Schluckbeschwerden. Auch wurde er die letzten Tage unsauber… dort wo man war… waren dann seine Hinterlassenschaften. Aber das war mir egal…das kann man wegmachen. Er war sooo ein Kämpfer… jetzt durfte er endlich mal leben… ohne Angst, mit viel Liebe , Futter , Schlafplatz.
Das Leben kann manchmal sooo ungerecht sein, man fragt sich immer Warum gerade der Bobbel… der hat doch echt keinem etwas getan. Sein ganzes Leben hat er bevor er zu mir gekommen ist, nur gekämpft… für Futter, ein warmes Plätzchen, ein Dach übern Kopf.. und für einige Streicheleinheiten.
Das Schönste was er erleben durfte… dass seine Patentante Frauke ihn besucht hat.
So viel innige Liebe zwischen den Beiden… habe ich selten gesehen. Patentante Frauke wurde immer wieder von Bobbels Zustand informiert. Auch hat Bobbel im Auftrag von Frauke jede Menge Bussis bekommen. An seinem Schlafplatz hatte ich in den letzten Tagen ein Blatt mit einem aufgemalten Herz, in der Mitte stand der Name Frauke, hinein gelegt. Den Schlafplatz hat er kaum noch verlassen. Mehr muss man nicht dazu schreiben…
Nun drohte dieser Tumor aufzuplatzen… und dann käme eine Infektion dazu. Nein… das wollte ich nicht. Ich musste ihn nun loslassen… und gehen lassen.
Bobbel.. mein Klitschko-Kater mit den Kulleraugen… leider konnte ich dir nur 3 ½ Jahre im Katzenparadies geben… länger konntest du nicht bleiben.
Mach es gut …. Kleiner Bobbel… und du bist nicht allein gegangen…
Pfote in Pfote mit Strawinsky… seid ihr nun auf dem Weg zur Regenbogenbrücke…
und morgen Abend… wenn es eine sternenklare Nacht gibt…sehe ich zwei neue funkelnde Sterne am Himmel… dann weiß ich… ihr seid gut angekommen.