Gehofft, lange gekämpft und doch verloren.
Du bist noch nicht mal 1 Jahr alt geworden. Am 19. August 2020 bist du mit deiner Schwester Gretl
Bei uns eingezogen. Deine Augen waren voller Angst, deine Schwester war etwas zutraulicher. Aber
Anfassen war gleich Null. Ihr seit dann zur Mama-Katze Emma ins Badezimmer eingezogen, dort waren
Ja auch 5 Kitten. Du hast dich sofort mit Othelli angefreundet, ja toll.. die war genauso wie du… etwas
Ängstlich. Das war so ein Volltreffer, aber zusammen wart ihr Beide stark. Othelli hat immer deine Nähe gesucht. Auch wenn ihr draußen gewesen seid, einfach unzertrennlich und zauberhaft anzuschauen. Othelli hat immer zu dir aufgeschaut, du warst ihr Vorbild… so mutig und voller Abenteuerlust.
Es muss am 3.Januar passiert sein. Über Nacht ist viel Schnee gefallen.. und du bist auf die Bäume geklettert und hast dich dann fallen lassen. Unter der Schneedecke lag versteckt der Stacheldraht, der dir zum Verhängnis wurde. Ein Dorn hat dabei deine Lunge verletzt und hat eine Blutvergiftung verursacht. Du bist da voller Panik ins Haus gelaufen, du hast dich versteckt.. du hast nur in Kauerstellung gelegen. Aber gefressen hast du trotzdem immer etwas, vor allem wenn es Hühnerinnenfilets gab. Am 06. Konnte ich dich einfangen… auf eine gemeine Tour, egal, da mussten wir beide durch. Du hast in einer Küchennische gepieselt (wenigstens auf ein Handtuch!) das war mein Vorteil! Der Trapokorb davor aufgestellt und zack .. warst du drin. In der TK hast du Langzeit AB Convenia, Kortison und Vit. B bekommen. Aber es wurde nicht besser. Du hast eine massive Bauchatmung bekommen.
Eine Woche später wieder in die TK. Du lagst in Kauerstellung auf der Fensterbank.. wieder ein Vorteil für mich.
Schnell am Nackenfell gepackt, als ich sie zusätzlich am Bauch packen wollte, erwachte sie zu einer Kriegerin.
Spuren auf meiner Hand waren deutlich sichtbar, aber sie war im Trapokorb, und das zählte.
In der TK wurde ein Röntgenbild gemacht. Der Bauchraum war voller Flüssigkeit. Es wurden ca 75ml Blut mit Eiter abgesaugt. Du hast dann Baytril und Metakam bekommen. Dein Gewicht war da 2.4 kg gewesen.
Wieder eine Woche später, das Einfangen wurde immer besser.. ich kannte ihre Verstecke und auch mit
Frischem Hühnerfleisch konnte ich sie gut einfangen.
Am 19. Dann wieder in die TK, diesmal 60ml Stinkender Eiter abgesaugt. Dein Gewicht nur noch 1.9kg.
Man war ratlos. Aber dann kam eine tolle organisierte Fahrgemeinschaft von Garching-Piding-Puch- Salzburg-Rosenheim ins Spiel. Kathi musste so schnell wie möglich in die TK Rosenheim. Der Chefarzt Dr. Schiele war am Mittwoch in der Klinik. Um 9 Uhr in Puch.. dort hat Mariella die Kathi in Empfang genommen. Conni war schon Seit 7 Uhr von Garching nach Piding unterwegs, um Kathi dort von Mariella zu übernehmen. Es ging ohne Wartezeiten und Probleme über die Grenze und dann weiter nach Rosenheim. Dort wurde Kathi schon erwartet.
Ultraschall, Drainage in die Bauchhöhle verlegt, Schmerzmittel, AB, Infusionen, 24std Vollüberwachung!
Der Chefarzt hat an diesem Tag alles für Kathi getan, mehr ging nicht mehr. Die Lungenläppchen waren durch die Blutvergiftung schon etwas angefressen und die Chancen stehen 50:50 Freitagmorgen hast du Untertemperatur bekommen, 36.4 °. Da habe ich schon gedacht.. sie will nicht mehr kämpfen. Die TK hat mehr gekämpft.. oben und unten Wärmelampen, sie haben ihr extra sogar Hühnerinnenfilets gekauft. Aber du wolltest nicht mehr.
Niemals konntest du so richtig die Liebe der Menschen genießen. In der TK hat sich eine Pflegerin laufend um dich gekümmert, immer wenn sie Zeit hatte war sie bei dir gewesen. Sie hat mir dir geredet, gestreichelt, sie war nur für dich da.
Irgendwann in der Nacht zum Samstag hast du still und leise den Weg zur Regenbogenbrücke angetreten.
Am Samstagmorgen bekam ich den Bescheid, das du friedlich eingeschlafen bist. Du warst nicht lange
Hier bei uns gewesen. Aber deine Fürsorge und Liebe zu der kleinen Othelli hat mich immer wieder berührt.
Othelli vermisst dich .. sie schreit draußen nach dir.. sonst bist du immer gekommen und hast ihr gezeigt, dass jemand da ist. Nein, allein wird Othelli nicht sein, ihr großer Bruder Tigerbärchen hat die Rolle übernommen. Na ja.. vielleicht auch aus anderen Gründen.. sie ist ein Mädchen, kurz vor der ersten Rolligkeit. Diese zauberhafte innige Freundschaft hat ein trauriges Ende genommen. Othelli wird sie bestimmt niemals vergessen…. Und ich auch nicht. Du warst eine besondere Katze, mutig, selbstbewusst, eine Kämpferin, du hast sogar schon im Herbst deine erste Maus gefangen. Augenblicke, die ich niemals vergessen werde.
Liebe kleine Kathi, so gerne hätte ich dir noch mehr gegeben und gezeigt. Hinter der Brücke stehen der Poldi (von dem hattest du deine erste Ohrfeige kassiert) und Ben, so wirst du nicht allein sein.
Mach es gut … und wir wünschen dir eine gute Reise!
