Menuta † 30.07.2022

„Bis später“ , das waren meine letzten Worte zu Menuta gewesen.
Ja.. das Wort -Später- .. dann ist es meistens zu spät.
Hätte ich doch…. Wäre ich doch…. Warum habe ich sie allein gelassen?
Fragen über Fragen, die mir keiner beantworten kann. Damit muss ich jetzt zurecht kommen und die  Antwort allein heraus finden.
Ja.. ich wusste, dass ihre Tage gezählt waren, aber so schnell?
Als ich nach ca. 3 Stunden nach Hause gekommen bin, lag sie eingerollt, entspannt in ihrer  Lieblingsspielbahn. Aber diesmal hat sie nicht die Ohren auf Empfang gestellt und auch nicht den Kopf  gehoben.
Nein, sie lag da .. eingeschlafen für immer. Nur noch ihre Hülle war dort, ihre Seele war schon  gegangen.
Ach Menuta, meine kleine kugelrunde Spanierin, die mit Vorliebe auf den Baumstümpfen saß und ihre  kleine Welt beobachtet hat. Okay, Bäume hoch klettern war nicht ihr Ding, da war doch die  Erdanziehungskraft zu groß gewesen. Aber so ein kleiner Baumstumpf war ja auch schon mal etwas!
Sie kam damals mit ihren 3 Freunden aus Spanien, München zu mir nach Österreich. Natürlich in der  Winterzeit.. wo Kälte und Schnee in den Bergen war. Ein wahrer Kulturschock für die Spanier! Alles war  draußen weiß, Schneeflocken sind vom Himmel gefallen und dann die Temperatur im Keller, sprich  Minusgrade Tag-und-Nacht.
Die ersten Monate lebte man in der Nähe von der Heizung und man futterte alles was so auf dem Teller  oder Schüsseln war. Alle 4 Katzen gingen richtig in die -Breite-. Die Verständigung mit den anderen  Katzen, die aus Russland und Rumänien waren, war hervorragend. Man kuschelte zusammen, aber nach  draußen gehen?? Igitt…Es wurde aber alles hinter dem Fenster genau beobachtet.. so kleine vierbeinige  Pelz-Gaffer mit Glubschaugen. Die Fensterbank war dann mit den Spaniern voll belagert.
Das war auch im Frühjahr so … Nach draußen gehen?? Nein, sie hatten alles ihre Fensterbänke  eingeteilt, die für Vormittags und die für Nachmittags.
Im Sommer traute man sich mal auf den Balkon, also eher in die Balkonkästen um von dort aus alles zu  erkunden. Man sah die anderen Katzen in der Wiese spielen, die dann auch über die Katzentreppe von  Balkon hoch- und herunter gingen. Irgendwann, nach Monaten, hat die Spanische Gesellschaft den Weg  in die Natur gefunden. Und siehe da… die dicken Bergmäuse waren dann ein Festmahl geworden. Ja, die  Spanier konnten auch Mäuse fangen, ehm.. na ja, sie haben fangen lassen.
Bei den Wanderungen ist Griseta (+) , Filou und Menuta immer mitgegangen. Menuta hat grundsätzlich  jeden Baumstumpf als Erholungspause ausgenutzt. Sobald wir aber aus ihrer Sichtweite waren, sofort  hinter gelaufen.. aber eher gemütlich. Warum anstrengen.. wir kommen eh den gleichen Weg zurück!  Die letzten Monate ist sie eher auf einen der Baumstümpfe sitzen geblieben und hat auf uns gewartet. Ich  hatte es eher auf ihren kleinen Kugelbauch zurück geführt, sie hat ja auch immer gut gefressen.
Aber da war etwas anderes gewesen.. einige inoperable Tumore, die mit den Organen schon verwachsen  waren. Ja, es war das Todesurteil gewesen. Wie lange blieb uns noch? Ein Abschied auf Raten.. ein  Abschied für immer rückte damit plötzlich in unser gemeinsames Leben.
Es ist eben ein vorgezeichneter Weg, der viel Kraft und Energie kostet.. und dann das Loslassen können.  Der innere Kampf zwischen Herz und Verstand hatte in diesem Moment begonnen. Sie sollte ihr Leben  bis zum Schluss so leben wie sie es möchte, sie hatte keine Schmerzen!
Einen Tag vor ihrem Tod war sie noch einmal draußen im Garten gewesen.. Abschied nehmen.. von  allem, wo sie war, aber allein! Auch die Katzentreppe ist sie noch einmal langsam hoch und runter  gegangen, ohne Hilfe! Ich wollte ihr helfen, aber ihre Augen sahen mich vorwurfsvoll an.. nach dem  Motto: ich kann es allein, brauche keine Hilfe, auch wenn es etwas länger dauert.
Bis zum Schluss hat sie gut gefressen, aber immer nur klitzekleine Portionen. Sie hatte so einen  Lebenswillen und Kampfgeist.. aber ihr kleiner Körper konnte nicht mehr. Vor ca. 2 Wochen habe ich  noch zu unserer Tierärztin gesagt, dass ich keine 14 Tage mehr ihr gebe… Wie recht ich hatte!
Liebe Menuta, nun hast du still und heimlich dein Köfferchen gepackt und bist über die  Regenbogenbrücke gegangen, dort wirst du bestimmt von Griseta und Moncho empfangen, Deine  Sitzplätze auf den Baumstümpfen im Wald werden jetzt leer sein.. aber im Geiste werde ich dort immer  sitzen sehen.
Auf Erden ist es ein Abschied – Im Herzen bleibst du Menuta für immer.
Begrenzt ist das Leben, aber unendlich die Erinnerung an unsere gemeinsame Zeit!
Mach es gut .. Menuta!

 

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