Ricky † 04.06.2020

Abschied nehmen heißt Loslassen… aber nicht vergessen!
Liebe bedeutet vielleicht auch dies… Erkennen, wann es Zeit ist, jemanden gehen zu lassen, Abschied  nehmen und das geliebte Tier loslassen können.
Abschied nehmen heißt, sich an die schönen Dinge des Lebens zu erinnern, sie nicht zu vergessen und  dankbar zu bewahren. Nichts stirbt, was in Erinnerung bleibt….
Ricky ist am 20. August 2011 in Rumänien geboren und durfte dann mit seiner Mutter Sissi, den  Geschwister Micky und Kiki Ende November 2011nach Deutschland ausreisen, er kam von Alina Popa.
Er ist der wildeste von der Familie und der größte Streuner ! Aber jeden Abend ist er zuhause.. wenn  auch als Letzter!
Kleine Kitten mag er überhaupt nicht, die wurden grundsätzlich erstmal angefaucht und dann  geschlagen!
Manieren hat dieser Kater überhaupt nicht, geschweige von den Essmanieren! Er beansprucht den  Teller  nur für sich.. und wehe.. einer wagt es mit von diesem Teller zu fressen. Dann wird eben das  soeben gefressene Futter wieder auf den Teller zurück gebracht. Noch warm ..und vorgekaut.. na dann..  Guten Appetit. Mittlerweile geht niemand an seinen Teller, erst wenn er weg ist.
Jung.. Dynamisch..Einfallsreich!
In Österreich fühlte er sich wohl… endlich konnte er seine Freiheit ausleben, aber auch hier war er jeden  Abend pünktlich zum Fressen da. Bis auf ein einziges Mal…. Zwei Tage war er weg gewesen, das war im  Jahr 2017. Wieder habe ich ihn abends gerufen.. dann kam ein klägliches Miau aus einem der  Katzenhäuser, die draußen stehen. Aber er kam nicht raus aus dem Haus, also am Nackenfell heraus  gezogen und ab ins Haus. Er hat sich dann sofort übers Futter hergemacht.
Dann kam ein gewaltiger Schock für mich… seine linke Hinterpfote war weg, nur noch Knochenreste,  Blut, Krusten zu sehen. Tief durchatmen…er lebt und er frisst ! Sofort die TK Anif angerufen, ich soll  morgen früh sofort kommen ( er ist ein Notfall ) und heute Abend noch Schmerzmittel und AB geben ( habe ja immer alles im Haus).
Der kleine tapfere Ricky mit dem riesigen Löwenherz… war so brav bei der Untersuchung. Okay.. wir  wollten den vom Hinterbein erhalten, es war ein Versuch wert. Zwei Tage später holte ich ihn an.. und er  sollte drinnen bleiben. Okay.. sag das mal einem freiheitsliebenden Kater. Die erste Woche ging es gut…  aber dann ist mir er doch irgendwo ausgekommen.
Freudestrahlend (!) mit einem Grinsen ( für einige nicht sichtbar ) abends nach Hause gekommen…  wahrscheinlich kam noch ein „Ätsch“ über sein Mäulchen. Klar, dass wir am nächsten Tag wieder in der  TK Anif waren, Fliegeneier an der Naht… das ist nichts Gutes. Jetzt musste doch sein Hinterbein  vollständig amputiert werden.
Er kämpfte sich weiter durch sein wildes Katzenleben. Auch mit drei Beinen konnte man galoppieren,  über die Bäche springen und auch auf die Tische hochspringen. Von seiner Mama Sissi hat er immer  wieder eine „gefangen“, wenn es ihr zu wild wurde.
Aber er hat es einfach abgeschüttelt, auch kleine Katzen werden erwachsen und haben einen Dickkopf.
Vor ca. 4 Wochen fiel es mir auf… das er ruhiger wurde. Auf die Ausflüge ging er nicht mehr mit, sein  Fell wurde nicht mehr geputzt ( das habe ich dann übernommen ). Aber fressen konnte er immer noch  gut, vor allem Leonardo-futter liebte er, und natürlich auch gekochtes Hühnchen. Jeden Tag ging er  immer wieder zu seinem Lieblingsplatz.. der Bach. Dort saß er dann .. und beobachtete die Kälber und  die Pferde.
Ein kleiner besonderer Kater mit einem gewaltigen Lebenswillen und Kämpferherz hat heute sein  Köfferchen gepackt und ist gegen 17 Uhr zur Regenbogenbrücke gegangen. Friedlich und ohne  Schmerzen, im Beisein von vielen anderen Katzen ist er eingeschlafen. Ich war die ganze Zeit bei ihm  gewesen.
Was bleibt.. sind wunderschöne Erinnerungen, die ewig in meinem Herzen sind. Nun ist die Familie  wieder beisammen, und es gibt bestimmt eine Menge da oben zu erzählen.
Auf den nächsten Wanderungen wirst du immer in Gedanken bei uns sein, deine Lebensfreude war  ansteckend gewesen. Du hast uns gezeigt, dass man auch mit einer Behinderung Spaß haben kann.
Ach ja.. diese furchtbaren Essmanieren.. hat er bis zum Schluss beibehalten!
Katzen die wir lieben, sterben nie, sie bleiben uns im Herzen für immer erhalten.
Gute Reise lieber Ricky… ich vermisse dich jetzt schon!

 

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