Abschied nehmen heißt Loslassen… aber nicht vergessen!
Liebe bedeutet vielleicht auch dies… Erkennen, wann es Zeit ist, jemanden gehen zu lassen, Abschied nehmen und das geliebte Tier loslassen können.
Abschied nehmen heißt, sich an die schönen Dinge des Lebens zu erinnern, sie nicht zu vergessen und dankbar zu bewahren. Nichts stirbt, was in Erinnerung bleibt….
Ricky ist am 20. August 2011 in Rumänien geboren und durfte dann mit seiner Mutter Sissi, den Geschwister Micky und Kiki Ende November 2011nach Deutschland ausreisen, er kam von Alina Popa.
Er ist der wildeste von der Familie und der größte Streuner ! Aber jeden Abend ist er zuhause.. wenn auch als Letzter!
Kleine Kitten mag er überhaupt nicht, die wurden grundsätzlich erstmal angefaucht und dann geschlagen!
Manieren hat dieser Kater überhaupt nicht, geschweige von den Essmanieren! Er beansprucht den Teller nur für sich.. und wehe.. einer wagt es mit von diesem Teller zu fressen. Dann wird eben das soeben gefressene Futter wieder auf den Teller zurück gebracht. Noch warm ..und vorgekaut.. na dann.. Guten Appetit. Mittlerweile geht niemand an seinen Teller, erst wenn er weg ist.
Jung.. Dynamisch..Einfallsreich!
In Österreich fühlte er sich wohl… endlich konnte er seine Freiheit ausleben, aber auch hier war er jeden Abend pünktlich zum Fressen da. Bis auf ein einziges Mal…. Zwei Tage war er weg gewesen, das war im Jahr 2017. Wieder habe ich ihn abends gerufen.. dann kam ein klägliches Miau aus einem der Katzenhäuser, die draußen stehen. Aber er kam nicht raus aus dem Haus, also am Nackenfell heraus gezogen und ab ins Haus. Er hat sich dann sofort übers Futter hergemacht.
Dann kam ein gewaltiger Schock für mich… seine linke Hinterpfote war weg, nur noch Knochenreste, Blut, Krusten zu sehen. Tief durchatmen…er lebt und er frisst ! Sofort die TK Anif angerufen, ich soll morgen früh sofort kommen ( er ist ein Notfall ) und heute Abend noch Schmerzmittel und AB geben ( habe ja immer alles im Haus).
Der kleine tapfere Ricky mit dem riesigen Löwenherz… war so brav bei der Untersuchung. Okay.. wir wollten den vom Hinterbein erhalten, es war ein Versuch wert. Zwei Tage später holte ich ihn an.. und er sollte drinnen bleiben. Okay.. sag das mal einem freiheitsliebenden Kater. Die erste Woche ging es gut… aber dann ist mir er doch irgendwo ausgekommen.
Freudestrahlend (!) mit einem Grinsen ( für einige nicht sichtbar ) abends nach Hause gekommen… wahrscheinlich kam noch ein „Ätsch“ über sein Mäulchen. Klar, dass wir am nächsten Tag wieder in der TK Anif waren, Fliegeneier an der Naht… das ist nichts Gutes. Jetzt musste doch sein Hinterbein vollständig amputiert werden.
Er kämpfte sich weiter durch sein wildes Katzenleben. Auch mit drei Beinen konnte man galoppieren, über die Bäche springen und auch auf die Tische hochspringen. Von seiner Mama Sissi hat er immer wieder eine „gefangen“, wenn es ihr zu wild wurde.
Aber er hat es einfach abgeschüttelt, auch kleine Katzen werden erwachsen und haben einen Dickkopf.
Vor ca. 4 Wochen fiel es mir auf… das er ruhiger wurde. Auf die Ausflüge ging er nicht mehr mit, sein Fell wurde nicht mehr geputzt ( das habe ich dann übernommen ). Aber fressen konnte er immer noch gut, vor allem Leonardo-futter liebte er, und natürlich auch gekochtes Hühnchen. Jeden Tag ging er immer wieder zu seinem Lieblingsplatz.. der Bach. Dort saß er dann .. und beobachtete die Kälber und die Pferde.
Ein kleiner besonderer Kater mit einem gewaltigen Lebenswillen und Kämpferherz hat heute sein Köfferchen gepackt und ist gegen 17 Uhr zur Regenbogenbrücke gegangen. Friedlich und ohne Schmerzen, im Beisein von vielen anderen Katzen ist er eingeschlafen. Ich war die ganze Zeit bei ihm gewesen.
Was bleibt.. sind wunderschöne Erinnerungen, die ewig in meinem Herzen sind. Nun ist die Familie wieder beisammen, und es gibt bestimmt eine Menge da oben zu erzählen.
Auf den nächsten Wanderungen wirst du immer in Gedanken bei uns sein, deine Lebensfreude war ansteckend gewesen. Du hast uns gezeigt, dass man auch mit einer Behinderung Spaß haben kann.
Ach ja.. diese furchtbaren Essmanieren.. hat er bis zum Schluss beibehalten!
Katzen die wir lieben, sterben nie, sie bleiben uns im Herzen für immer erhalten.
Gute Reise lieber Ricky… ich vermisse dich jetzt schon!





















